“Mein Auto muss dieses Jahr zum TÜV” – Da weiß jeder was gemeint ist. Doch warum müssen wir immer und immer wieder diese lästige Untersuchung machen lassen? Und woher kommt diese kleine Plakette die unsere Nummernschilder ziert?
Wir erzählen Ihnen die Geschichte eines Unfalls der die Welt veränderte
Wir schreiben das Jahr 1865. In einer Brauerei in Mannheim gibt es eine großen Knall. Der Dampfkessel der Brauanlage explodiert, der Heizer stirbt und es gibt viele verletzte. Ein Unfall der zu dieser Zeit nicht gerade besonders oder gar spektakulär war. Doch genau dieser Unfall ist der Beginn unserer kleinen TÜV Plakette auf unseren Kennzeichen.
Eine Gruppe Badischer Geschäftsmänner setzten sich zusammen und diskutieren in einer Schänke wie der Unfall hätte verhindert, Leben gerettet und das Bier nicht verschwendet werden hätte können. Nach einigen Bier, zünftigen Diskussionen entsteht eine Idee die in unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken ist. Die “Gesellschaft zur Überwachung und Versicherung von Dampfkesseln” ist geboren.
Nun denken Sie natürlich was Sie mit Dampfkesseln zu schaffen haben. Nein, diese Gesellschaft mauserte sich langsam und stetig zu unseren heutigen Prüfsiegeln. Unseren TÜV Plaketten.
1906 Baden, nun tritt die Politik auf den Plan. Um genauer zu sein, das Großherzogentum Baden. Sie beschließen eine Überprüfung von allen Fahrzeugen. Die Durchführungen des Gesetzes übernimmt unsere Gesellschaft der Dampfkessel, diese ist nun ein Verein, Sie wissen wer gemeint ist. 1910 eröffnet diese Gesellschaft eine Abteilung die sich auf KFZ spezialisiert hat.
1938 erfindet das Deutsche Reich, genauer gesagt das Reichswirtschaftsministerium dieser Verordnung neu. Zur Kriegsführung. Alle Fahrzeuge die im Einsatz zu gebrauchen wären, werden eingezogen. Diese Evolution hat aber nicht nur negative Seiten. Dieser Schritt umfasste auch die Teilung in 14 regionale Prüfungsorganisationen.
Aus dem Dampfkessel-Überwachsungsverein (DÜV) wird der Technische Überwachungsverein (TÜV)
Im selben Jahr erhält der TÜV die Order alle Fahrzeuge zu überprüfen. Dies funktioniert aber schleppend, da die Fahrzeugbesitzer angeschrieben werden. Kaum einer reagiert. Wenn dann mal eine Prüfung stattfindet, gibt es keine Grube, kaum Werkzeug und die Prüfung besteht meist darin, das der Prüfer eine runde auf Öffentlichen Straßen fährt und einem stark auf die Eisen steigt.
1951, der Krieg ist überwunden, die Wirtschaft läuft wieder auf hohen Touren und es gibt mehr und mehr Fahrzeuge. Die HU wird eingeführt und 56 Prüfer müssen 700.000 Fahrzeuge kontrollieren. Ein voller Misserfolg.
1961 hat der TÜV die Lösung: Prüfplaketten, eine einfache Plakette die auf unseren Nummerntafeln klebt. Diese können nun immer und überall kontrolliert werden, somit gibt es auch Bußgelder die die Bevölkerung dazu antreibt die Untersuchungen zu machen. Feste Prüfstationen werden noch im selben Jahr eröffnet und der Plan geht völlig auf.
Heute ist der TÜV eine von vielen Organisationen die alles Prüfen was wir kaufen können. Aber nicht nur das, ob eine Achterbahn auf dem Volksfest, ein Flugzeug…
Das TÜV Siegel ist ein großer Gewinn für die Welt. Ein Gewinn für die Wirtschaft, Sicherheit und jeden Verbraucher.
Und alles begann mit einer Explosion und genialen Köpfen die die Welt sicherer machten. Vielleicht denken Sie genau an diese Männer und Frauen, wenn Sie das nächste mal mit Ihrem Auto zum TÜV fahren, oder einfach nur Ihr Kennzeichen oder Ihre Prüfplakette anschauen.